Proculus, S.S. (1)

[992] 1S.S. Proculus, Ephebus1 et Appollonius3, M. M. (16. al. 14. Febr.). Diese hhl. Martyrer litten zu Terni (Interamna) in Umbrien. Ihre Acten sind unächt und erst später auf den Grund der über sie umlaufenden Sagen entstanden. Nach denselben befanden sie sich zu Rom, um die Rhetorik zu studiren. Als ihr Lehrer Craton in Folge der Heilung seines Sohnes Chäramon durch das Gebet des hl. Valentinus von Terni den christlichen Glauben annahm, bekehrten auch sie sich zu Jesus. Nachdem der hl. Valentinus im Kerker enthauptet worden war, brachten sie seinen Leichnam nach Terni, wo sie eine Begräbnißstätte vor der Stadt erwarben, in welcher sie ihn beisetzten. Bald nach dieser Liebesthat, wie es scheint schon nach zwei Tagen, wurden auch sie ergriffen und enthauptet. Das Urtheil soll um Mitternacht gesprochen und vollzogen worden sein, weil der Präses einen Volksauflauf befürchtete. Die hl. Leichname wurden durch Abundius, dessen heidnischer Vater am heil. Valentinus das Todesurtheil hatte vollstrecken lassen, in der Nähe des hl. Valentinus begraben. Als beiläufige Jahreszahl setzen die Boll. 273. Im J. 1605 wurden ihre Reliquien aufgefunden, und zuerst in die Domkirche, nachher aber in die zu Ehren des hl. Valentinus neu erbaute Kirche bei den unbeschuhten Carmeliten übertragen. Ihre Namen stehen im Mart. Rom. am 14. Februar. Zu Terni wird ihr Fest am 16. begangen.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 992-993.
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