Septimius, S. (3)

[248] 3S. Septimius, Ep. M. (22. Sept.). Dieser hl. Bischof von Jesi (Aesium) litt während der Diocletianischen Versolung im J. 308. Die Domkirche der uralten »königlichen« Stadt ist zu seiner Ehre erbaut. Da er, obwohl der Abstammung nach Römer, in einer deutschen Colonialstadt das Licht der Welt erblickt hat, tritt er uns Deutschen so zu sagen als Landsmann entgegen. Er empfing als Soldat die heil. Taufe, war also wahrscheinlich durch seine Kameraden mit dem christlichen Glauben bekannt gemacht und in demselben unterrichtet worden. Seine Eltern waren darüber äußerst empört. Es gab ernstliche Wortwechsel, wobei der junge Christ die Wahrheit seines Glaubens so ernsthaft. vertheidigte, »daßß der Tempel des Jupiter wankte und die Götzen zusammenstürzten.« Hierauf zog er mit einigen Gefährten nach Italien. Sie heißen in der Legende: Aemilius (Eupolus ?), Germanus und Valentinus. Zu Rom weihte ihn der heilige Papst Marcellus wahrscheinlich im ersten Jahre seines Pontificates und gab ihn der Gemeinde zu Jesi als ersten Bischof. Mit allem Eifer fing er hier an zu predigen, und Gott verlieh seinem Worte Kraft und Wirksamkeit. Wenn die Legende sagt, er habe – ein zweiter Moses – Wasser aus dem Felsen geschlagen und mit demselben getauft, so sehen wir hierin seine zahlreichen Bekehrungen und Taufen anschaulich dargestellt. Sogar eine Tochter des Statthalters Florentius ließ sich taufen. Dieß war seine letzte That, denn sogleich befahl jetzt der erzürnte Statthalter seine Enthauptung. Der hl. Septimius scheint auch in der Umgegend, namentlich südlich bis nach Ascoli hin, das Evangelium verkündiget zu haben. Vgl. aber S. Emygdius, Bischof von Ascoli (Asculum Picenum), dessen Legende in den Hauptzügen dieselbe ist, weßhalb die Boll. geneigt sind, beide Heilige für identisch zu halten. In den J. 1496 und 1624 fanden Erhebungen seiner Reliquien statt. (VI. 408.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 248.
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