Theobaldus, B. (10)

[450] 10B. Theobaldus, Ep. (19 Nov). Bei den Boll. steht ein Bischof d. N. von Verona (Sept. VII. 378.) unter den Uebergangenen; sie bemerken, daß er am 27. Sept. d. J. 1331 gestorben ist. Er wird aber, wenigstens im Augustinerorden, wirklich als Seliger verehrt. Seine Geburtsstätte war Verona, sein Geburtsjahr 1242. Die Namen seiner Eltern sind unbekannt; sie sorgten aber für seine Erziehung und Bildung in so ausgiebiger Weise, daß man zweifeln mochte, ob seine Frömmigkeit oder seine Gelehrsamkeit größer sei. Der hoffnungsvolte Jüngling suchte und fand bei den Augustiner-Eremiten an der St. Euphemiakirche Aufnahme und Verwendung. Was er in der einsamen Zelle im heißen Gebete und unter strengen Bußübungen sich angeeignet hatte, predigte er auf der Kanzel in so hinreißender Weise, daß man ihn zur bischöflichen Würde berief. Unter seinen Hirtentugenden ragen besonders die Klugheit, der Eifer, die Friedensliebe, welche besonders auf der Versammlung zu Bologna im J. 1309 in hellem Lichte strahlte, und die Frömmigkeit hervor. Kloster und Kirche St. Lucia verdanken ihm ihre Entstehung, die St. Euphemiakirche ließ er neu wieder aufbauen, und bewies dabei einen solchen Eifer, daß er bei den Arbeiten persönliche Hilfe leistete. Die Vollendung erlebte er nicht mehr; Gott rief ihn, als er beinahe 90 Jahre zählte, zu sich in den Himmel.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 450.
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