Aschaffenburg

[281] Aschaffenburg, Stadt im bayer. Unterfranken, von dem Bache Aschaf genannt, am südl. Abhange des Speßhart und am Main, mit 10000 E., lebhaftem Verkehr, herrlichem Schlosse, schönen Kirchen, Gymnasium, Erziehungsanstalt der engl. Fräulein, Gewerbsschule, Kranken- und Bürgerspital, Theater, Casino; die Industrie ist nicht unbedeutend. – Auf dem Platze von A. stand einst ein röm. Kastell, die fränk. Hausmeier bauten auf dessen Trümmern des Königsforstes Speßhart wegen ein Jagdschloß, St. Bonifacius eine Kirche und im 8. Jahrh. kommt A. bereits als eine Stadt vor. Später wurde es bayerisch, Herzog Otto gab es 974 dem von ihm zu A. gegründeten Chorherrenstifte, mit der Propstei des Stiftes kam A. an die Erzbischöfe von Mainz, von denen es mit Freiheiten begünstigt, mit der steinernen Mainbrücke beschenkt und zur Sommerresidenz erhoben wurde. Im 30jährigen Kriege litt A. sehr viel; in Folge der franz. Revolution kam es 1803 an den Fürsten Primas, 1814 an Bayern.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 281.
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