Bessarion

[513] Bessarion, Johann oder Basilius, geb. 1395 zu Trapezunt in Kleinasien, studierte in Constantinopel, wurde 1423 Basilianermönch mit dem Klosternamen B., 1437 Erzbischof von Nicäa, wirkte auf dem Concil von Ferrara u. Florenz 1438 u. 39 für die Union der Lateiner und Griechen und bekannte sich selbst zur römischkatholischen Kirche. Er weilte nun für immer in Italien, wurde Cardinal, Bischof von Sabina, von Frascati, Legat von Bologna, war in Venedig, Neapel, Deutschland und Frankreich für einen Kreuzzug gegen die Türken thätig und entledigte sich der ihm von dem Papste aufgetragenen Missionen mit dem besten Erfolge. Besonderes Verdienst hat er sich um das Wiederaufleben der altgriechischen Philologie u. Philosophie erworben, indem er griech. Schriften in das Latein übersetzte, einen reichen Bücherschatz anlegte und gelehrte Schulen gründete. Er st. 1471 den 19. Nov. zu Ravenna, auf seiner Rückkehr von einer Gesandtschaft nach Frankreich; seine Schriften erwarten noch immer eine Gesammtausgabe.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 513.
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