Brache [2]

[639] Brache, Brachfeld heißt in der Feldwirthschaft dasjenige Ackerland, welches unbebaut liegt, damit der Boden sich erhole und durch Einwirkung der Atmosphäre und das öftere Unterbringen des Unkrautes neue Kraft erlange. Bei der vollständigen oder schwarzen B. (bei der reinen Dreifelderwirthschaft üblich) wird sogleich gefelgt und bis zur nächsten Wintersaat oft geackert. An die Stelle dieser ist durch Einführung des Kartoffel und Kleebaues in den meisten Gegenden jetzt die angebaute oder besömmerte B. getreten (verbesserte Dreifelderwirthschaft), bei der die Brachfelder im Frühjahr und Herbst gedüngt und den Sommer über mit Futterkräutern oder Hackfrüchten bebaut werden (Kartoffeln, Runkeln, Rüben, Tabak, Mohn, Klee, Wicken- oder Mengfutter). Durch Bebauen der B. mit Futterkräutern wird der Stallfütterung sehr nachgeholfen und soviel Dünger erzeugt, daß der Boden in Kraft erhalten werden kann.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 639.
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