Braunkohle

[653] Braunkohle, Lignit, ein Mineral aus der Klasse der Brenze mit mehr oder weniger deutlicher Holztextur, auch dicht u. erdig; holz- und schwärzlichbraun bis pechschwarz. Man unterscheidet 6 Abänderungen: 1) die Pechkohle, Gagat, dicht sammetschwarz bis ins bräunliche; 2) die gemeine B., bräunlichschwarz mit schieferigem Gefüge; 3) die holzartige B. (bituminöses Holz-Lignit), braun mit deutlichem Holzgefüge; 4) die Moorkohle, sammetschwarz und schwarzbraun, [653] die Holztextur fehlend; 5) Erdkohle, braunschwarz, erdig u. zerreiblich (auch unter dem Namen kölnische Ambra bekannt); 6) Papierkohle, besteht aus sehr dünnen Lagen und ist elastisch biegsam. – Die B.n kommen vorzugsweise im Tertiärgebirg und im aufgeschwemmten Lande vor. Die Hauptfundorte sind die Gegenden von Köln und Bonn, der Westerwald, Eisleben, Colditz in Sachsen. das Becken zwischen dem Erz- und Mittelgebirge und das Molassegebilde am Nordabfall der Alpen. Die reine B. ist ein gutes Brennmaterial. doch steht sie der eigentlichen Steinkohle weit nach.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 653-654.
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