Braunkohle

[313] Braunkohle (die) ist ein sehr allgemein verbreitetes brennbares Mineral von hell- oder dunkelbrauner Farbe, das aus pflanzenartigen, von Erdharz durchzogenen Stoffen besteht und entweder aus vor Alter und durch Erdrevolutionen zusammengestürzten, allmälig verwitterten Waldungen oder aus angeschwemmten und mit Sand, Thon u.s.w. überzogenen Holzmassen entstanden ist, indem die Braunkohlen vorzüglich am Fuße der Gebirge und in Ebenen, z.B. zwischen Altenburg, Magdeburg, Wittenberg und Weißenfels vorkommen. Auch werden in Braunkohlenlagern häufig Blätter, Früchte, ja Äste, Wurzeln und ganze Baumstämme gefunden, deren Holzart manchmal noch zu erkennen ist. Die Braunkohle wird häufig zur Feuerung theils im natürlichen Zustande, theils in Form von Torfsteinen benutzt, brennt sehr leicht, hitzt aber nicht so gut wie Holz, macht viel Asche, die in feuerfesten Behältnissen verwahrt werden muß, da sie sehr lange glimmt, und verursacht einen unangenehmen Geruch, den man jedoch bald gewohnt wird. Aus der sogenannten zerfallenen Braunkohle wird Alaun bereitet, auch benutzt man sie als Dünger, nachdem sie mit Mergel, Gyps, Düngesalz, Holzasche und dergl. vermischt, längere Zeit an der Luft gelegen hat.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 313.
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