Cassiodorus

[23] Cassiodorus, Magnus Aurelius, geb. um 470 zu Scyllacium (Squillace in Calabrien), aus einem sehr edlen und begüterten Hause, wurde von König Dietrich (Theodorich) dem Ostgothen in seine Dienste genommen und stieg bis zum Reichskanzler; er war bemüht, Gothen und Italiener zu versöhnen, und ihm namentlich verdankt Dietrichs Regierung den Ruhm der Weisheit und Milde. In den traurigen Zeiten nach Dietrichs Tode leitete C. die Staatsgeschäfte bis 539, wo er sich in das von ihm gestiftete Kloster Vivario zurückzog und als Abt desselben mit der Ascese zugleich wissenschaftliche Thätigkeit verbinden lehrte; später wurde er einfacher Mönch und st. hoch bejahrt 575 oder 565. Die wichtigsten seiner Schriften sind: Chronicon ab Adamo usque ad Theodoricum regem. – De artibus et disciplinis liberalium literarum. – Variarum epistolarum et formularum libri XII. – Historiae ecclesiasticae tripartitae lib. XII. – Von seinem »De Gothorum rebus gestis« ist leider nur ein Auszug von Bischof Jornandes vorhanden. Gesammtausgabe seiner Werke durch den Mauriner Garet, Rouen 1679.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 23.
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