Chur

[119] Chur, romanisch Coira, Hauptstadt Graubündens und des Gotteshausbundes, unweit des Rheins an der wilden Plessur mit 6200 E., sehr lebhaftem Transithandel, einer reformirten Kantonsschule, einigen Fabriken. C. ist uraltes Bisthum; 452 Bischof Asimo (der erste historisch sichere Name), 843 von Mailand getrennt und Mainz untergeordnet, verlor in der Reformationszeit einen Theil seiner Diöcesanen, von 1803–1809 aber alle Gemeinden außerhalb der Gränzen Graubündens und des kath. Glarus. Später, 1816, wurde das neue Bisthum St. Gallen dem Bischofe in Chur übertragen, jedoch 1837 wieder selbstständig hergestellt, als die Regierungen der beiden Kantone sich beschwerten. – Von C. hieß Graubünden ehemals Churwalchen, die Graubündner Churwalen, trägt der Gebirgsstock am Walenstadter See den Namen Churfirsten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 119.
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