Distel

[408] Distel, werden vom Landmanne verschiedene Ackerunkräuter genannt, welche an ihren Blumenköpfen u. Blättern Stacheln tragen, und meist 2jähr. Gewächse sind. Eines der lästigsten ist die sog. Acker-D., Serratula arvensis, eine sowohl durch Samen als Wurzelausschläge stark wuchernde u. erschöpfende Pflanze, obgleich sie auch für ein Kennzeichen eines kräftigen mergelhaltigen Bodens gilt. Radicale Ausrottungsmittel gegen dieselbe hat man nicht; wohl aber leistet eine sorgfältige Brache großen Nutzen. Fleißiges Abmähen der Disteln zur Zeit ihrer Blüthe thut, so lange das Feld zu Gras niedergelegt ist, treffliche Dienste; während der Benutzung desselben zum Fruchtbau aber hilft nur öfteres Jäten und Ausstechen. Zu letzterem Behufe erfand ein gewisser Engel in Plauen eine eigene D.zange, womit die D.n ziemlich gut sammt der Wurzel ausgerissen werden können. Die Vertilgung der übrigen d. artigen Unkräuter ist minder schwierig.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 408.
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