Eichhorn [4]

[511] Eichhorn , Eichhörnchen (Sciurus), eine Gattung Nagthiere, mit gestrecktem Körper, federartig behaartem Schwanz, an den Vorderfüßen 4, an den hinteren 5 Zehen, die unteren Schneidezähne zugespitzt; ist über die ganze Erde verbreitet mit Ausnahme Neuhollands. Das gemeine E. (S. vulgaris), oben brennend rostroth, selten schwarz, unten weiß, im Sommer lange Haarpinsel an den Ohrspitzen; das Winterkleid der hoch nördl. ist schön graublau und liefert das bekannte Grauwerk der Kürschner. Die Sinne dieses flinken possirlichen Thierchens sind sehr scharf, und in seinem flugartigen Laufe über die dünnsten Aeste von Baum zu Baum wird es nur vom Edelmarder, seinem Feinde, übertroffen. Zur Wohnung benützen die E. Vogelnester, die sie sich zurichten, oder selbstgemachte Nester, auch Baumlöcher, u. nähren sich hauptsächlich von Nüssen, Samen, Eicheln etc. In Europa, dem nördl. Asien u. Amerika. – Das graue E. (S. scinereus), aschgrau, bedeutend größer, in Nordamerika. – Das große E. (S. maximus), von der Größe einer Katze, oben schwarz, Seiten und Scheitel schön rothbraun; in Ostindien. – Eine eigene Gattung bilden die mit einer Flughaut zwischen Vorder- und Hinterfüßen versehenen,[511] als fliegendes E. (S. pteromys); im östl. Europa, Asien u. Nordamerika.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 511-512.
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