Eugen [4]

[624] Eugen, Vicekönig von Italien, Herzog von Leuchtenberg, geb. 3. Sept. 1781 zu Paris, Sohn des Generals Beauharnais (s.d.A.), wurde 1795 Stiefsohn Bonapartes und begleitete diesen auf allen Feldzügen; 1805 ernannte er ihn zum Vicekönig von Italien, 1806 zu seinem Adoptivsohn und 1806 vermählte er ihn mit der bayer. Prinzessin Auguste. Im Jahr 1809 commandirte E. die ital. Armee, verlor am 16. April gegen Erzherzog Johann die Schlacht von Sacile, rückte aber seinem Gegner nach, als dieser in Folge der napoleon. Siege in Bayern zurückweichen mußte, siegte bei Tarvis, St. Michel etc. und am 14. Juni in der Schlacht von Raab. Als Napoleon die Erzherzogin Marie Louise geheirathet hatte, sicherte er E. am 3. Mai 1810 die Erbfolge im Großherzogthum Frankfurt; im Jahr 1812 zog er nach Rußland mit und focht mit hoher Auszeichnung an der Düna, bei Smolensk, Borodino und auf dem unheilvollen Rückzuge, sowie später bei Lützen. Nach Italien beordert kämpfte er mit abwechselndem Glücke bei Rosseck, Villach, Festritz, Roveredo, Bassano, Roverbello, Salo, Parma etc., bis Napoleons Abdankung ihn abrief. Die Monarchen gewährten ihm für seine verlorenen Besitzungen in Italien reiche Entschädigung, 1817 ernannte ihn sein Schwiegervater zum Herzoge von Leuchtenberg u. Fürsten von Eichstädt, E. st. jedoch schon 21. Jan. 1824 zu München allgemein bedauert; seine 2 Söhne traf ebenfalls ein früher Tod; s. Leuchtenberg.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 624.
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