Gaumen

[26] Gaumen (palatum), der obere Theil der Mundhöhle. Den vordern Theil desselben, den harten G., bildet die Scheidewand zwischen Mund- u. Nasenhöhle, und wird von den Oberkiefer- und G.beinen gebildet, welche mit einer dicken, schwammigen Schleimhaut überzogen sind. Der hintere Theil des G.s, der weiche G. oder G.segel, besteht aus einer beweglichen muskulösen, senkrecht herabhängenden Platte, welche die Mundhöhle vom Schlunde trennt. In der Mitte des untern Randes verlängert sich der weiche G. in einen konischen Anhang, das Zäpfchen (uvula), während er sich zu beiden Seiten in 2 bogenförmigen Falten abwärts erstreckt; zwischen diesen Falten liegen die Mandeln (tonsillae). Alle diese Theile wirken beim Sprechen und Schlucken mit, und ein Fehler an denselben, besonders die angeborne Spaltung des G.s (Wolfsrachen), hindert beides mehr od. weniger.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 26.
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