Gerade

[59] Gerade, ursprünglich weibl. Kleidung u. Schmuck, dann nach u. nach immer mehr andere Sachen, die dem Gebrauche der Frauen oder ihrer Wirthschaft dienten. Nach dem Sachsenspiegel zieht die Wittwe ihr Heirathsgut, die Morgengabe, die Leibzucht, den Mustheil und alle G., die sich im Nachlasse des Mannes vorfinden. Stirbt die Frau, so geht die G. – als ein besonderes weibliches Vermögen von Weib zu Weib durch lauter weibliche Vermittlung – an die nächste Niftel.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 59.
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