Köprili

[628] Köprili, Kiuperli, osman. Familie, aus der mehre Großveziere den Verfall des Reichs aufhielten; Mehemed, geb. 1585 zu Köpri in Kleinasien, Großvezier [628] von 1656–61, besiegte die Venetianer, eroberte Tenedos und Lemnos und schlug mit furchtbarer Strenge die Unruhen in Europa und Asien nieder. Achmed K., Sohn des Vorigen, geb. 1626, folgte seinem Vater als Großvezier, drang bis an die österr. Gränze vor, verlor zwar die Schlacht bei St. Gotthard, eroberte aber nach merkwürdiger Belagerung Candia (s. d.), führte mit Polen und Rußland Kriege, die mit vortheilhaften Friedensschlüssen endigten, st. 1676. Mustapha K., sein Bruder, fiel als Großvezier 1691 bei Salankemen; sein Sohn Niuhman K., 1710 Großvezier, bald nach Negroponte verbannt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 628-629.
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