Paulus Diakonus

[478] Paulus Diakonus, eigentlich Paul Warnefried, der Geschichtschreiber der Langobarden, geb. um 730 zu Forojuli (Friaul), lebte am Hofe des Desiderius, zog sich nach dem Sturze desselben in das Kloster Monte-Casino zurück, ward von Karl d. Gr. an seinen Hof gezogen, wo er die Jahre 782–87 zubrachte, st. um 797 in Monte-Casino. Schrieb vieles, namentlich eine röm. Geschichte, die viele Jahrhunderte hindurch ein Schulbuch des Abendlandes blieb; dann seine Geschichte der Langobarden, eine Fundgrube zugleich für langobardische Volkssagen; die Geschichte der Bischöfe von Metz; auf Veranlassung Karls d. Gr. ein bekanntes Homiliarium; über die Benedictinerregel u.a.m. Beste Ausgabe der röm. u. langobardischen Geschichte (letztere deutsch von Otto Abel, Berl. 1849) bei Muratori, der Geschichte der Bischöfe von Metz im 2. Bd. der Monumenta Germaniae historica von Pertz.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 478.
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