Polybius

[577] Polybius, griech. Geschichtschreiber, geb. 203 v. Chr. zu Megalopolis in Arkadien, Staatsmann und Feldherr des achäischen Bundes, wurde nach der Besiegung des Perseus als Geisel nach Rom abgeführt, Freund des jüngern Scipio, begleitete diesen auf seinem Feldzuge gegen Karthago, erlebte die Vernichtung des achäischen Bundes u. milderte durch seinen Einfluß das Loos der besiegten Landsleute. Von seiner Geschichte, die in 40 Büchern die Zeit vom 2. punischen Kriege bis auf Perseus umfaßt, haben sich nur 5 vollständig, die andern in größeren und kleineren Bruchstücken erhalten; die Darstellung ist trocken, selbst rauh, aber klar und bestimmt, die Sachkenntniß des Feldherrn und Staatsmanns tritt überall [577] hervor und gibt dem Werke den Werth einer musterhaften pragmatischen Behandlung. Ausgaben: Schweighäuser, 9 Bde., 1789–95; Bekker, 2 Bde., Berlin 1844.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 577-578.
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