Romanow

[762] Romanow, Familienname des gegenwärtig, aber seit 1730 nur noch in weiblicher Linie herrschenden Geschlechtes in Rußland; dasselbe leitet seinen Ursprung auf einen lithauischen Fürsten des 14. Jahrh. zurück, gehörte schon im 15. und 16. Jahrh. zu den angesehensten Rußlands und gelangte auf den Thron, indem am 21. Febr. 1613 Michail Feodorowitsch R. durch einstimmige Wahl des Adels, der Geistlichkeit und der Städte zum erblichen und unumschränkten Czaren gewählt wurde. Derselbe war ein Sohn Philarets, des Metropoliten von Rostow (gest. 1634), durch seine Mutter aber ein Enkel Iwans II. des Schrecklichen (1533 dis 1584), somit gehört das Haus R. zugleich zu den 34 großen Familien Rußlands, welche von dem uralten bis 1598 in Rußland herrschenden Czarengeschlechte Rurik theils wirklich abstammen theils abstammen wollen. Michail Feodorowitsch R. regierte bis 1645, ihm folgten bis heute mit Einschluß des jetzigen Kaisers, Alexanders II., 16 Regenten des Hauses R.; Peter d. Gr. vertauschte den Czarentitel mit dem Kaisertitel, mit Peter II. aber starb das Haus R. 1730 in männlicher Linie aus. Vgl. Rußland.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 762.
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