Rose [1]

[766] Rose (Rosa), Pflanzengattung aus der natürlichen Familie der Rosaceae, ausgezeichnet durch 5spaltigen Kelch, 5 Kronenblätter, zahlreiche auf dem Kelchschlund stehende Staubgefäße, gefiederte Blätter, stachelige Stengel und Zweige. Die bekannte Zierpflanze, ein Strauch mit weißen, rothen, gelben etc. Blumen, ist durch die Cultur in wenigstens 300 Arten gezogen. Die schönste ist unstreitig die Centifolie (r. centifolia), die [766] in allen Gärten zu sehen ist, mit ihrer Spielart, der Moos-R. Die Damascener-R. hat röthliche Stacheln, eirunde, langgespitzte Blätter, rothe, gefüllte, starkduftende Blumen; Spielart die weiße Monat-R. Die französ. oder Essig-R., mit stacheligem, steifborstigem Stengel, kurzen Blattstielen, herzförmigen, länglichen, unten behaarten Blättern, großen, rothen, ins Violette spielenden Blumen, hat verschiedene Spielarten. Die Bisam-R. (r. moschata), aus Nordafrika, wird bis 10' hoch, hat scharfe Stacheln, immergrüne Blätter, weiße Blumen in Büscheln. Zu der ind. oder chines. R. gehört die gewöhnliche Monat-R., die Noisette, die Thee-R. Die wilde Hecken-R., Hagenbutte (r. cannina), wächst bis 16' hoch, hat einfache, blaßröthliche Blumen; die hochrothe, vielsamige Frucht wird gegessen; häufig sieht man an ihr den sogen. R. napfel, eine Art Gallapfel. Die Jericho. R., s. Anastatica Hierochuntia. – Den R. nessig bereitet man gewöhnlich aus der französ. R., indem man eine mit Blättern halbgefüllte Flasche der Sonne aussetzt, die verwelkten Blätter mit Essig übergossen 2–3 Monate der Sonne aussetzt und endlich durch Löschpapier od. Leinwand filtrirt. Das R. nöl wird im Orient meistens aus der Bisam. R. gewonnen, indem man R. n-blätter mit Wasser destillirt.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 766-767.
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