Schwarz [2]

[139] Schwarz, Berthold, ein Franziskanermönch zu Freiburg i. B., soll eigentlich Konstantin Anklitzen geheißen und um 1330 das Schießpulver erfunden haben. Leichtmöglich besaß er solche Kenntnisse in den Naturwissenschaften, daß man ihn wegen seinen physikalischen Experimenten als Zauberer verschrie, mag auch das Pulver auf irgend eine Weise nutzbar fürs Leben gemacht haben. Aber die Nachrichten über seine Person sind bis jetzt sagenhaft geblieben u. das Pulver war nicht nur viele Jahrhunderte vor ihm in China, sondern zu seiner Zeit auch bereits im deutschen Reiche bekannt, wo man es zu Sprengungen und wohl schon dazu benutzte, um große Steine gegen Burgen zu schießen (so scheint eine Urkunde dafür zu reden, daß 1291 von den Freiburgern selber Pulver zur Beschießung der Burg auf dem Schloßberge angewendet wurde; dies wäre das älteste bekannte Zeugniß für die Anwendung des Pulvers zu Kriegszwecken u. gewiß ist, daß diese Anwendung bald darauf plötzlich in mehren oberrheinischen Reichsstädten stattfand). In Freiburg wurde 1853 an die Stelle des (mißliebigen) Rotteck-Denkmales die Statue des S. gesetzt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 139.
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