Stroh

[357] Stroh, die Halme der reisen Cerealien, nachdem die Körner entfernt sind; dient als Futter, zur Streue, in den Gewerben zu Papier, Geflechten, zu Stühlen, Stricken, zum Dachdecken etc. Zu den S. hüten wird unreifes S. genommen, gebleicht, mit feuchten Fingern in mehrstreifige Bänder geflochten, geschwefelt, gepreßt und dann zusammengenäht. Die feinsten S. hüte werden zu [357] Florenz aus den ungespaltenen seinen Halmen des Bartwaizen gemacht; in Deutschland braucht man gewöhnlich Roggen-S., das gebleicht, angefeuchtet und gespalten wird. Das zu färbende S. wird in einer Alaunauflösung gekocht und dann durch die Färbebrühe gezogen.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 357-358.
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