Idiosynkrasie

[281] Idiosynkrasie (franz. v. gr. idios = eigen u. synkrasis = Mischung) ist die eigentümliche Empfänglichkeit des einzelnen Organismus für gewisse Beize und seine Reaktion darauf. Sie spricht sich manchmal durch unüberwindliche Abneigung gegen gewisse. Speisen, Getränke, Gerüche, Töne aus, manchmal durch die. Folgen der Einwirkung, selbst wenn diese unbewußt oder zuerst angenehm war, so im Nesselfieber nach Erdbeergenuß oder in der Ohnmacht nach dem Geruch von Gasen. Bei anderen zeigt sich die Idiosynkrasie darin, daß sie begehren, was andere verabscheuen, oder daß ihnen nicht gleichgültig ist, was den meisten schadet. Bald ist die Idiosynkrasie dauernd, bald vorübergehend.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 281.
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