Synthetismus

[614] Synthetismus heißt diejenige Philosophie, welche Sein und Wissen, Reales und Ideales als ein ursprünglich Gesetztes und miteinander Verbundenes betrachtet und keins von beiden aus dem anderen ableiten will, weil beides zu trennen wegen der Einheit unseres geistleiblichen Wesens unmöglich sei. Dieser Standpunkt steht mithin sowohl dem Realismus, welcher alles Ideale[614] aus dem Realen, als auch dem Idealismus, der alles Reale aus dem Idealen ableitet, gegenüber. Zu den Synthetisten gehören die Identitätsphilosophen, und auch die Philosophie v. Hartmanns und Krugs ist Synthetismus. Vgl. Identitätsphilosophie.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 614-615.
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