Argemone

Argemone.
Argemone.

[96] Argemone.

Argemone Mexicana, P. Tournef. sive Papaper spinosum, C.B. Prodr. J.B. teutsch, der stachlichte Mohn, ist ein Gewächs, welches einen Stengel treibet über einen halben Fuß hoch, der ist ästig, rund, mit weissem Marck angefüllet. Die Blätter welche zuerst aus der Wurtzel hervorkommen, sind schmal und länglicht: die aber darauf folgen, und den Stengel umgeben, sind lang, zerkerbt, wid die am Hörner-Mohn, nicht rauch, sondern weich, am Rande mit gelblichten, gar scharffen Spitzen versehen, obenher grün, bis auf die Adern, welche weißlicht sehen und sehr kleinen Stacheln[96] besetzt, und als ob sie mit Mehle bestreuet wären; unten weiß und längs auf den Adern hin voll kleiner Stacheln. Die Blume wächst oben auf den Zweigen, siehet gelb, bestehet aus vier, fünff oder sechs Blättern in Rosenform, und riechet schier als wie die Schölwurtz. Darauf folgt eine länglicht und stachlichte Frucht, die bestehet aus sechs Ribben, und beschliesset die schwartzen, schier gantz runden Samen. Die Wurtzel ist so etwas lang, dünn und zassericht. Dieses Gewächse wächst in Gärten. Es führet viel Oel und Sal essentiale.

Die Blume, der Kopf und der Same dienen für die Brust, stillen den Schmertz, befördern den Schlaf. Die Blätter äusserlich gebraucht und aufgelegt, benehmen die Entzündung der Augen, heilen die Schäden, und zertheilen.

Argemone wird es genennet, weil es ἄργεμα oculorum, die Wolcken und Nebel der Augen zertreibet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 96-97.
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