Botrys

[181] Botrys.

Botrys, Trag. Matth.

Botrys ambrosioides vulgaris, C.B.

Botrys Arthemisia turcica, Cyst.

Chenopodium ambrosioides, folio sinuato, Pit. Tournefort.

frantzösisch, Piment.

teutsch, Traubenkraut.

Das ist ein Geschlecht der Patte d'oye, oder ein niedriges Gewächse, welches wie ein kleiner Strauch zu wachsen pflegt. Sein Stengel ist gerade, und wird kaum über einen halben Fuß hoch, der theilet sich in einen Hauffen Aeste, die mit zerkerbten und sehr tieff eingeschnittenen Blättern als wie das Creutzkraut, besetzt und etwas rauch sind. Die Blütten wachsen Träubleinweise in grosser Menge langs an den Aesten, und eine iede bestehet aus einem Hauffen Fäslein, die mit einem bis gantz an den Grund hinunter zerschnittenen Kelche umgeben sind. Wann die Blüte vergangen, so folget an ihre statt ein fast gantz rundes Korn, das steckt in einer Hülse, so zuvor der Blume zum Kelch gedienet. Die Wurtzel ist holtzigt, zasericht, weiß und röthlicht. Des Krautes Farbe ist grün, gelblicht oder bleich, der Geruch lieblich und sehr angenehm. Es wächst an feuchten Orten, um die Quellen und Bäche, auf trocknen und sandigen Feldern, in Oelgärten, und wird auch in Gärten gezogen. Dem Wesen nach ist es klebricht und wie hartzicht, so daß es die Hände dererjenigen beschmutzet, die es sammlen wollen. Es führet viel ziemlich starckes Oel und Sal essentiale oder volatile.

Es ist gut für die Engbrüstigkeit, und erreget die Reinigung der Weibspersonen, treibet die tode Frucht ab, und wird innerlich gebrauchet; es wird auch äusserlich aufgelegt die Schmertzen der Gebährmutter zu stillen: es kommt ingleichen unter allerhand stärckende Balsam und Oele.

Botrys von βότρυς, Racemus, eine Traube, weil seine Blüten und Samen Träubleinweise beysammen stehen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 181.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika