Bulbocodium

[192] Bulbocodium.

Bulbocodium vulgatius, J.B.

Bulbocodium, Theophr.

Codianum, vel Codiaminum flore Codii, id est, Campanulæ, Ges. Hor.

Narcissus sylvestris pallidus callice luteo, C.B.

Bulbus sylvestris & Codiaminum, Ges. Hor.

Pseudonarcissus, Dod. Gal.

Narcissus luteus sylvestris, Dod.

frantzösisch, Campane jaune.

Ist eine Art wilder Narcissen, und ein Gewächs, etwan eines halben Schuhes hoch. Seine Blätter sind lang und schmal. Sein Stengel bringt oben auf der Spitze eine schöne Blume nur aus einem Stück bestehend, die wie eine Glocke ausgeschweiffet ist, und blaß siehet, sitzt auf einem gelben und goldfarbenen Kelche, der in einer dünnen Hülse sticket, und wird von sechs, spitzigen, bleichen Blättern umgeben. Wann die Blume vergangen, so wird aus dem Kelche eine runde und dreyeckigte Frucht, die ist inwendig in drey Fach abgetheilet, in denen die fast gantz runden Samenkörner sticken. Die Wurtzel ist knollicht, klebricht, wann man sie anfühlet und schleimig von Geschmack, anbey etwas süsse mit untermischter weniger Schärffe. Dieses Gewächs wächst an den Rainen, in den Wiesen, an feuchten Orten, im Holtze und in Gärten. Es führet viel Oel und Sal essentiale.

Die Wurtzel purgiret und eröffnet: sie führet auch den zähen Schleim ab. Die dosis sind zwey Quintlein in infuso.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 192.
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