Chamæcerasus

[287] Chamæcerasus.

Chamæcerasus, Cast.

Chamæcerasus Alpigena Lob. lcon.

Chamæcerasus Alpina, fructu rubro duobus punctis notato, C.B. Pit. Tournef.

Chamæcerasus Gesneri, vel Chamæpericlymenon quoddam Alpinum, J.B.

Periclymenum rectum vel mas, Gesn.

Xylosteum alterum, Dod.

Idæa sicus nostras, vulgo Frangula, Lugd.

teutsch, Heckenkirschen, Hundskirschen.

Ist ein kleiner Strauch, der etwan anderthalben, bis auf zwey Fuß hoch wird. Seine Zweige sind holtzigt und brechlich, mit einer weissen Schale überzogen, voller weißlichten Marcks. Seine Blätter sehen wie die am Periclymeno oder Xylosteo aus,[287] sind aber viel grösser, viel breiter und viel härter, doch nicht so grüne, spitzig und, insonderheit unten, rauch, stehen gegen einander über. Der Blüten wachsen zwey und zwey auf einem Stengel der zwischen den Blättern und den Zweigen herauskommt: sind klein und weiß, als wie kleine oben ausgeschweiffte Röhrlein formiret und in zwey labia oder Stück zerspalten: stehen jede auf einem Kelche, der als wie eine kleine Granate gestaltet ist, und nach der Hand zu einer rothen Frucht oder Beere wird, die als wie eine kleine Kirsche siehet, und mit zwey Tüpfeln gezeichnet ist, voll bitteres und übel schmeckenden Safts, benebenst einigen platten, schier eyformigen, weissen Samen. Dieser Strauch wächst an bergichten Orten, z.E. auf den Alpen und Pyrenäischen Gebürgen. Die Früchte wachsen, eben wie die Blüten, zwey und zwey beysammen, auf einem Stiele. Sie führen viel Sal essentiale und fixum, auch Oel.

Sie erregen brechen, wann einer ihrer vier oder fünffe verschluckt: sie purgiren ingleichen.

Chamæcerasus kommt von χαμαὶ, humilis, niedrig, und cerasus, Kirschenbaum, als ob einer sprechen wolle, ein kleiner oder niedriger Kirschbaum.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 287-288.
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