Musa Arbor

[754] Musa Arbor.

Musa arbor, J.B. Park.

Musa Serapionis, Lob. Ger.

Palma humilis longis latisque foliis, C. B.

Musa & Ficus Martabanis, Garz.

Musa, sive Ficus Indica, Acostæ.

Mauze, Theveti.

Mauz, Alpino.

Poma Paradysi, Lud. Romano.

Dudaim in Bibliis.

Pacoira, Marcgr. Pison.

Bala, H. M.

Ist ein kleiner indianischer Baum oder Strauch, dessen Stamm gemeiniglich so dicke ist als eines Mannes Schenckel, bisweilen etwas stärcker, schwammig, und mit vielen Rinden oder auf einander liegenden schupigen Blättern überzogen. Seine Blätter sind sehr lang und breit, ein iedwedes wird von einer starcke, breiten Ribbe unterhalten, welche mitten durchhin laufft, und sich nach der Queere ausbreitet. Der Gipfel an diesem Gewächse treibet einen eintzigen Zweig, der so dicke ist als wie ein Arm, und hat oben auf der Spitze einen Kopf, als wie ein Fichtenzapfen, mit rothen oder gelblichten Blumen besetzet. Dieser Zweig ist in einen Hauffen Knoten abgetheilet, deren ieder zehen bis zwölff Früchte trägt; so daß man ofte langs an diesem Zweige auf die zweyhundert Stück von Früchten siehet.[754] Diese Frucht wird von den Indianern Amusa oder Musa genennet: sie ist länglicht und so dick wie unsre Gurcken, hat drey erhabene Ecken, und ist mit einer Haut, als wie mit einem Harnisch überzogen, welche sich gar leicht in drey Theil sondern läst und beschliesset das marckichte Fleisch, welches so weich wie Butter ist, sehr lieblich schmecket und gut zu essen ist. Seine Wurtzel ist lang und dick, rund und mit sehr vielen holtzigten Zasern besetzet, auswendig schwartz, inwendig fleischig und weiß, schmeckt gar wässerig, süßlich und etwas anziehend. Wann diese Wurtzel geschnitten wird, so giebet sie einen schmierigen und weissen Saft, der aber bald roth wird. Dieser Baum wächset in vielen ost- u. westindianischen Landschaften.

Seine Frucht giebt gute Nahrung, ist aber schwerlich zu verdauen. Die Egyptier kochen einen Tranck davon, dessen sie sich bedienen, die scharffen Flüsse davon zu mildern, dann diese Frucht erfrischet und, befeuchtet, und ist gut zu Entzündung auf der Brust.

Seine Wurtzel zerquetschet und mit Milch gesotten, ist gut den Schwindel zu benehmen. Der Saft, der aus den drein gemachten Rissen tringt, ist sehr anhaltend.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 754-755.
Lizenz:
Faksimiles:
754 | 755
Kategorien: