Oreoselinum

[815] Oreoselinum.

Oreoselinum Apii folio majus, Pit. Tournef.

Daucus montanus Apii folio major, C.B.

Daucus selinoides major, Park.

Saxifragia Venetorum, Adv. Lob.

Libanotis altera aquorumdam, aliis dicta Cervaria nigra, J.B. Raji Hist.

Libanotis alterum genus, Dod.

Libanotis Theophrasti nigra, Ger.

frantzösisch, Persil de montagne.

teutsch, Grundheil, Vielgut, Bergpeterlein.

Ist ein Kraut, das Stengel, wie die Ferula zu treiben pfleget, auf vier bis fünff Fuß hoch, die theilen sich in Seitenzweige. Die Blätter entspriessen theils aus der Wurtzel, theils aus den Stengeln, sind groß und breit, der Petersilie nicht ungleich, und sitzen an langen Stielen. Die Blüten wachsen als grosse Cronen, auf den Spitzen der Stengel und der Zweige, sind klein und weiß, bestehen eine jede aus fünff Blätterlein in Rosenform. Wann dieselbigen vergangen, so folgen die Samen, zwey und zwey beysammen, die sind breit und platt, ovalrund, obenher gestreifft, mit einem Häutlein verbrämet und sehen röthlicht. Der Wurtzeln hangen vier an einem Kopfe, sind lang, des kleinen Fingers dick, breiten sich weit im Lande aus, sehen aussenher schwartz, inwendig weiß, und sind voll schleimigen Saftes, schmecken gar hartzig, jedoch etwas würtzhaftig und gar angenehme, fast wie die Pastinacken. Dieses Kraut wächst an bergichten Orten und auf den Viehtrifften: führet viel Sal essentiale und Oel.

Es zertreibet, reiniget und öffnet. Der Samen und die Wurtzeln werden zum Steine, zum Sand und Gries gebraucht, wie auch den Harn zu treiben.

[815] Oreoselinum kommt von ὄρος, mons, Berg, und σέλινον, apium, Petersilie: als ob man wolte sprechen, Bergpetersilie.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 815-816.
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