Oxyacantha

Oxyacantha.
Oxyacantha.

[825] Oxyacantha.

Oxyacantha vulgaris, sive Spinus albus, J.B.

Oxyacanthus, sive Spina acuta, Dod.

Mespilus Apii folio sylvestris spinosa, sive Oxyacantha, C.B. Pit. Tournef.

frantzösisch, Epine blanche, Aubepin, Aubepine.

teutsch, Hagedorn, Weißdorn.

Ist eine Gattung Mispeln, oder ein Strauch, dessen Stamm nicht eben gar zu dicke ist, hingegen desto vester, ästig, mit starcken, spitzigen Stacheln gewaffnet, und mit einer röthlichten oder braun und schwärtzlichten Schale überzogen. Die Blätter sehen schier aus, als wie die am Apio, und haben einen schleimigen Geschmack. Die Blüten wachsen Büschelweise, gantz dicht auf einem Hauffen bey einander, hangen an Stielen, sehen weiß und riechen lieblich, gantz süsse und annehmlich. Eine iede ist formiret[825] wie ein Röslein, und bestehet aus fünff kleinen Blätterlein und röthlichten Fäslein. Die Früchte sind ein wenig grösser als die Myrtenbeeren, rund, und wann sie nun zeitig, röthlicht, stehen beysammen auf Art der Umbellen, und sitzen auf ihren Stielen, eine iede hat eine kleine Krone oder schwartzen Nabel oben auf. Diese Frucht ist innewendig mit weichen, schleimigen Fleische angefüllt, welches ein oder ein Paar Samenkörner, oder harte, weisse Steinlein in sich beschliesset. Die Wurtzel ist lang, und geht tieff in die Erde hinab. Der Strauch wächst in den Hecken, an den Wegen, und blühet in dem May, durchräuchert auch die Luft umher mit seiner Blüten gutem Geruche, welcher verursachen soll, daß die Fische abstehen. Dieweil nun solches die Fischhändler zu Paris in Acht genommen, so hüten sie sich, soviel als ihnen möglich, daß sie in dem Frühjahre auf keinen Weg nicht kommen, woselbst viel Hagedornen blühen. Die Frucht wird gar nicht, als in dem Herbste zeitig, und dienet den Vogeln zur Nahrung.

Das Holtz und die Frucht vom Hagedorn halten an, und dienen den Durchfall und das Bluten zu verstellen.

Oxyacantha kommt von ὄξὺς, acutus, spitzig, und ἄκανϑα, spina, Dorn, als ob es heissen solte, ein spitziger Dorn.

Aubepine: dieses frantzösische Wort kommt von dem lateinischen alba, weiß, und dem frantzösischen Epine, Dorn, und bedeutet so viel als Weißdorn.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 825-826.
Lizenz:
Faksimiles:
825 | 826
Kategorien: