Veronica

Veronica.
Veronica.

[1174] Veronica.

Veronica mas, Fuch. Lon.

Veronica mas serpes, Dod.

Veronica major septentrionalis, J.B. Raji Hist.

Veronica vera & major, Ad. Ger.

Veronita mas supina & vulgatissima, C.B. Pit. Tournef.

Veronica mas vulgaris supina, Park.

frantzösisch, Veronique mâle vulgaire.

teutsch, Ehrenpreiß.

Ist ein Kraut, das einen Hauffen dünn und lange, runde, knotige und rauche Stengel treibet, die auf dem Boden herum kriechen. Die Blätter wachsen langs an den Stengeln einander gegen über, sehen fast wie das Pflaumenbaumlaub, sind rauch, am Rande ausgezackt, von bitteren und scharffen[1174] Geschmack. Die Blüten stehen auf Art der Aehren, als wie die am Gamanderlein, sind klein und blaulicht, auch unterweilen, jedoch selten, weiß; jedwede ist ein viermahl zertheiltes Roslein. Wann die Blüte vergangen ist, so erscheinet eine Frucht, die ist wie in zwey Beutel abgetheilet, darinne stecken zarte, runde und schwärtzlichte Samen. Die Wurtzel ist zaserig, und läufft auf allen Seiten in der Erde aus. Dieses Kraut wächst an rauhen, und steinigen Orten, an den Hecken und auf den Kirchhöfen: das beste soll seyn, das unten an den Feigenbäumen wächst. Es führet viel Sal essentiale und Oel.

Es zertreibet, macht dünne, reiniget, ist gut zu Wunden, den Schweiß zu treiben, das Geblüt zu reinigen, zu Geschwüren der Brust und Lunge, wider den Gift, auch den Stein aus den Nieren in die Blase zu treiben. Die Blätter werden getrocknet, und an Statt des Thees gebraucht, daher auch Europäischer Thee genennet.

Veronica kommt vielleicht vom lateinischen Worte Ver, Frühling, her, als ob man wolte sprechen, ein kleines frühzeitiges Kräutlein.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1174-1175.
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