1243.

[240] Wenn ein junges Mädchen gern wissen will, was für einen Mann sie bekommen wird, dann stelle sie sich in der Silvesternacht um 12 Uhr vor den Spiegel, nehme Hafer, lasse sich den, indem sie dabei in den Spiegel sieht, von oben in den Busen an dem bloßen Leib niederlaufen und spreche dazu:


Vor dem Spiegel steh' ich,

Meinen Hafer sä' ich.

Wer mein Liebster will sein,

Der stelle sich ein;


so wird sie in dem Spiegel ihren künftigen Ehegatten wahrnehmen.


Küster Schwartz in Bellin. Vgl. Engelien Nr. 45.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 240.
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