[52.]

[126] Wer durch keyn ander vrsach me

Dann durch gůts willen grifft zůr ee

Der hat vil zancks / leyd / hader / we /


52. wibe durch gutz wille

wibē durch gutz willē

Wer schlüfft jnn esel / vmb das schmär

Der ist vernunfft / vnd wißheyt lär

Das er eyn alt wib nymbt zůr ee

Eyn gůtten tag / vnd keynen me

Er hatt ouch wenig freüd dar von

Keyn frůcht mag jm dar vß entston

Vnd hatt ouch nyemer gůtten tagk

Dann so er sicht den pfening sagk[127]

Der gatt jm ouch dick vmb die oren

Durch den er worden ist zům doren

Dar vß entspringt ouch offt vnd dick

Das dar zů schlecht gar wenig glück

So man das gůt alleyn betracht

Vff ere / vnd frümkeyt / gar nit acht

So hatt man sich dann vber wibt

Keyn fryd noch früntschafft me do blibt

Lichter wer eym syn / jnn der wüst

Dann das er langzyt / wonen müst

By eym zorn / wähen / bösen wib

Dann sie dörtt bald des mannes lib /

Worlich zů truwen ist dem nůt

Welcher vmb gelt syn jugent gytt

Sidt das jm smeckt des schmäres rouch

Er durft den esel schinden ouch

Vnd wann es langzyt vmbhar gat

So fyndt er nüt dann myst vnd kat

Vil stellent Achabs dochter noch

Vnd fallent jnn syn sünd vnd roch /

Der tufel Asmodeus hat

Vil gwalt yetz jnn dem eelichen stat /

Es sindt gar wenig Boos me

Die Ruth begeren zů der ee

Des fyndt man nüt dann ach vnd we

Vnd criminor te / kratznor a te


Quelle:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Basel 1494, S. 126-128.
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Das Narrenschiff: Mit allen 114 Holzschnitten des Drucks Basel 1494
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Das Narrenschiff: Nach der Erstausgabe (Basel 1494) mit den Zusätzen der Ausgaben von 1495 und 1499 sowie den Holzschnitten der deutschen Originalausgaben (Neudrucke Deutscher Literaturwerke)
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