|
[183] Wohl mit Recht bewundert man
Einen Herrn, der reiten kann. –
Herzgewinnend zeigt sich hier
Sutitt auf dem Satteltier. –
Doch die Wespen in der Mauer
Liegen heimlich auf der Lauer;
Sie sind voller Miß vertrauen,
Als sie einen Reiter schauen.
[183]
Hopps! Der Rappe springt und schnaubt,
Hebt den Schwanz und senkt das Haupt;
Und am Halse hängt der Reiter. –
Er ist ängstlich, Knopp ist heiter. –
Dahingegen Klingebiel
Hofft vermittelst Saitenspiel
Julchens Seele zu entzücken
Und mit Tönen zu umstricken.
Dazu hat er sich gedichtet,
Aufgesetzt und hergerichtet
Ein gar schönes Schlummerlied,
Horch! er singt es voll Gemüt.
|
Ausgewählte Ausgaben von
Julchen
|
Buchempfehlung
Die beiden Schwestern Julchen und Lottchen werden umworben, die eine von dem reichen Damis, die andere liebt den armen Siegmund. Eine vorgetäuschte Erbschaft stellt die Beziehungen auf die Probe und zeigt, dass Edelmut und Wahrheit nicht mit Adel und Religion zu tun haben.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.
390 Seiten, 19.80 Euro