Selbs ist der man.

Oculus domini impinguat agrum.

[37] Alle sachen gehn frisch für sich / wann einer sein sach selbs angreifft / Dann eim jglichē ist sein eygen sach mehr angelegen / dann eins andern / Darumb ist einer fleissiger vnd embsiger dann ein ander / den sie nit angeht / Man befehle oder vertraw ander leuten wie man wil / so gehts doch nit halb also von statt / als wann der selbs darbei ist / den die sach angehet. Verlaß sich nur niemands auff einn andern / er thů selbs was er kan / sol jhm anders glück vnn heyl widerfarn /wie das vorig wort auch geleert hat. Der herr befilhet dē knecht das pferd zufüttern / den acker zutüngen /vnd ander gewerb auß zurichten / der knecht sagt allzeit / er hab es gethon / Sihet aber der herr nit selbs mit zů / so würd das pferd offt vngessen / der acker vngetünget / vnd der befelch vnaußgerichtet bleiben. Sihet er aber zů / so můß der knecht in allem seinem fürnemen ein scheuhen haben / vnd desto fleissiger sein.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 37.
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