Regentage

[37] Regen, Regen und Regen!

tagelang!

und dumpf und bleiern lastet der Himmel auf die Erde, wie schleichender Tod.

Ich will ihm trotzen ... aber immer stiller wird mein Lachen und immer lähmender fällt es in meine Brust und immer lauter draußen rinnt der Regen und ich muß immer wieder hinaussehen und zuhören

und immer lauter wird die Stille um mich her und ich fange an, mit mir selbst zu sprechen,

wie ein Kind, das sich im Dunkeln fürchtet ...


Und an einem solchen Abend tratest du in meine Türe, ein paar Rosen in der Hand, und lachtest:

Du, in vier, fünf Wochen ist es wieder Frühling! ... ist das nicht schön!?

Quelle:
Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen. Band 1: Von Alltag und Sonne. Stuttgart 1921, S. 37-38.
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