FAHRT-ENDE

[78] An Richard Perls


Wir schritten redend auf den tempeldielen

Du klagend über siecher welten fäule

Ich sah ein kämpferfeld mit weiten zielen

Und stand ein jüngling herrisch an der säule.


Du hörtest staunend mich nach langem wandern

Noch schwärmen für das unverlierbar Stete

An weichen nebel-abenden in Flandern

Wo brünstig flammen zucken durch gebete.


Dann liess ich dich zu maasslosen Titanen

Und einsam steigen zu den grausen Müttern.

Ich hasste die vergeblich dunklen bahnen ..

Nun deine trauerboten mich erschüttern


Wall ich verträumt wohin du gern entflohest

Zu grüner nacht der schaurigen pagode

Des nicht-mehr-suchens nicht-mehr-tuns: so drohest

Als überwinder du bei deinem tode.

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Stefan George: Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 5, Berlin 1932, S. 78-79.
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