Auch auf selbe Begebnus

[80] Wer will / der mag den Wind verbinden:

Er unterfangt Vnmüglichkeit.

Der Geist ist doch von mir nicht weit /

macht man schon Ort und Port verschwinden.

Er bleibt nicht / bleib schon ich / dahinden:

ist stäts mit Gaben mir bereit /

mich zu erquicken jederzeit.

Er läst kein Creutz sich überwinden.

Mein standhaffts Herz ist seine Klufft /

wo Er der liebsten Seelen rufft.

Jauchz' ich schon nicht mit etlich tausend:

Ey so vertritt sein' Allheit mich /

so unaussprechlich seufz-und sausend /

daß ich sie spüre regen sich!

Quelle:
Catharina Regina von Greiffenberg: Geistliche Sonnette, Nürnberg 1662, S. 80-81.
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Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte
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