164. Das Gespensterhaus zu Breslau.

[180] (Nach Gödsche S. 47.)


Das Haus auf dem Naschmarkt neben dem goldenen Hunde hat sehr oft schon seinen Herrn gewechselt, denn man sagt, es sei da nicht geheuer. Des Abends zu einer gewissen Stunde haben es die darin Wohnenden ordentlich pochen und sägen hören, wie in der Werkstatt eines Tischlers und als ob es auf dem Boden geschähe. Sind aber beherzte Leute hinaufgegangen, dann ist es ihnen gewesen, als wäre es unter ihnen. Man hat nie entdecken können, was es damit für eine Bewandtniß gehabt; allein zuletzt hat man sich daran gewöhnt. So soll es auch Friedrich dem Großen, als er in diesem Hause gewohnt, die Feder aus der Hand gezogen und den Stuhl weggenommen haben.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 180.
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