507. Das flüchtende Marienbild zu Culm.

[531] (S. Temme S. 215.)


Auf dem Walle der Stadt Culm, nach der Weichsel zu, steht ein lebensgroßes Bild der h. Jungfrau in einer Nische. Man erzählt, daß einst bei einer Belagerung, wo man von Schwetz aus große Steinkugeln nach der Stadt schleuderte (von denen auch noch acht zur Erinnerung in die Stadtmauer eingefügt sind), diese Statüe, weil sie an dieser Stelle den feindlichen Geschossen zu sehr ausgesetzt war, sich nach einer andern Nische, wo sie mehr gedeckt war, begab und dort bis zur Beendigung der Belagerung blieb, dann aber von selbst wieder an ihren frühern Standort zurückkehrte.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 531.
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