[Die Dummheit spricht aus deinem zarten Antlitz]

[116] Die Dummheit spricht aus deinem zarten Antlitz,

die Dummheit schaut aus deinen tiefen Augen,

und öffnest du das rote, süsse Mündchen,

so ists, als öffne sich der Quell der Dummheit!

Drum, wie mich auch dein wunderschöner Leib

berauscht und immer wieder noch berauscht,

einmal muss ich dir doch den Abschied geben:

denn deine Dummheit ist nicht zu ertragen.


– Du glaubst, dem Schmerz der Trennung zu erliegen?

O tröste dich, mein liebes, gutes Mädchen:

den Schmerz zu fühlen, bist du auch zu dumm.

Quelle:
Otto Erich Hartleben: Meine Verse. Berlin 1905, S. 116-117.
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