In der Sonne

[246] Die Sonne wärmt ihr goldbraun rothes Haar:

das leuchtet nun so tief, das sprüht so reich –

der Prunk der Feste flammt um ihre Schläfen!


Man darf ihr nicht verrathen, wie so hoch,

wie sie so herrlich thront vor meinen Sinnen –

sonst küsst sie meine Hände mir nicht mehr

und lacht nicht mehr so wie die Kinder lachen,

und macht wohl fremde Seelen unterthan ...

das will die Sonne nicht.

Quelle:
Otto Erich Hartleben: Meine Verse. Berlin 1905, S. 246-247.
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