5.

[236] O, wie weit, wie weit,

Liegt die goldne Zeit,

Wo mein Herz von tausend Liedern schwoll!

Nun ist stumm mein Mund

Und mein Herz so wund

Ist von Thränen, nur von Thränen voll!


O was gäb ich drum,

Wär ich nicht so stumm,

Und die Thräne fände ihren Lauf!

Aber Lied wie Schmerz,

Hütet stumm das Herz,

Und wer kommt und schiebt den Riegel auf?


Junger Liebe Glück,

Kehrst du nie zurück?

Ach, das Herz mir noch das Herz zerbricht!

Wie ein Funkelstern,

O so ewig fern,

Glänzt die goldne Zeit im goldnen Licht![236]


Quelle:
Arno Holz: Buch der Zeit. Berlin 21892, S. 236-237.
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