Als ein wehrter und wohl-versuchter Freund Doctor Medicinæ ward

[167] Wenn/ Hochgeschätzter Freund/ dich nun die Würde schmückt/

Die muntre Musen krönt/ gelehrte Köpfe zieret/

Wenn man den Doctor-Hut auf deine Scheitel drückt/

Und dein verdienter Preiß der Freunde Hertzen rühret:


So glaube daß ich auch mit Wahrheit freudig sey/

So redlich/ wenn ich dir zu deinem Ruhm was schreibe/

Als wie du selber bist/ und daß die Schmeicheley/

Die sonst hierbey gemein/ mich keines weges treibe.


Dein Wesen/ welches mir wie andern wohlgefällt/

Die kluge Höflichkeit/ dein unverfälscht Gemüthe/

Das aus der Stirne spielt/ empfehlen dich der Welt/

Und die Gelehrsamkeit ist auch von gleicher Güte.
[167]

Von diesem Saal-Athen, dem Kleinod dieser Zeit/

Da du den Grund gelegt/ drauf Glück und Ehre bauen/

Begabst du dich ins Feld/ alwo die Tapferkeit

Bey ihren Thaten dir ließ viel Erfahrung schauen.


Die Helden unsers Reichs bezeigten ihren Muth/

Du aber deine Kunst/ wenn sie den Feind geschlagen.

Denn billig sorget man vor so höchst schätzbar Blut/

Und solche Musen kan Mars allzu wohl vertragen.


Fridriciana nimt dich heute wieder auf/

Und reicht der Ehre Lohn/ der dir vorlängst gegrünet/

Denn deine Wissenschafft/ dein wohl erfahrner Lauf/

Hat einen Doctor-Hut und noch was mehr verdienet.


Ich wünsche Glück darzu; und dieses noch dabey/

Daß/ wirst du dich ins Feld nun wiederum begeben/

Mars vor das teutsche Reich gesund und glücklich sey/

Daß deine Cur sein Heil/ sein Heil dir sey das Leben.


Quelle:
Christian Friedrich Hunold: Menantes Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte, Halle/ Leipzig 1713, S. 167-168.
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