Neunzehnter Sektor

[163] Erbhuldigung – Ich, Beata, Oefel


Vierzehn Tage nach Fenks Brief .... Ist aber auf Leser zu bauen? – Ich weiß nicht, wohers beim deutschen Leser kommt, ob von einem Splitter im Gehirn oder von ergossener Lympha oder von tödlichen Entkräftungen, daß er alles vergisset, was der Schriftsteller gesagt hat – oder es kann auch von Infarktus oder von versetzten Ausleerungen herrühren: genug der Autor hat davon die Plackerei. So hab' ichs schon auf einer Menge Bogen dem Leser durch Setzer und Drucker sagen lassen (es hilft aber nichts), daß wir 13000 Taler beim Fürsten stehen haben, welche kommen sollen – daß ich zwar keine Jura studiert, daß ich aber doch, während ich mich zum Advokaten examinieren lassen, manchen hübschen juristischen Brocken weggefangen, der mir jetzo wohl bekommt – daß Gustav Kadett werden soll und ich Gerichthalter werden will – daß Ottomar unsichtbar und sogar unhörbar ist – und daß mein Prinzipal zu viel verschleudert! – –

Leider freilich: denn solang' er noch ein Zimmer oder einen Pferdestand ohne tierischen Kubik-Inhalt weiß: so hängt er seine Angelrute nach Gästen ein. Er ist wie die jetzigen Weiber nirgends gesund als im gesellschaftlichen Orkan und Visiten-Dickicht – er und diese Weiber steigen aus einem solchen lebendigen Menschen-Bad so verjüngt und neugeboren wie aus einem Ameisen- und Schnecken-Bad. Er kann sich nie schmeicheln, hier nur die geringste Ähnlichkeit (geschweige mehr) mit dem Kommerzien-Agenten Röper zu haben, der in der Einsamkeit eines Weisen und Rentierers stille nachdenkt über Hausprozesse und rückständige Zinsen und der es weiß, daß sein Schloß nur Schenk- und Kruggerechtigkeit besitzt und also niemand über Nacht beherbergen darf. – Falkenberg! hör auf den Biographen! Ziehe deinen Beutel, dein Schloßtor und dein Herz zuweilen zu! Glaube mir, das Schicksal wird deine großmütige Seele nicht schonen, das rennende Glück wird dein weiches Herz mit seinem Rade überfahren und zerschneiden, um sein Lottorad hinter seiner Binde vor einem[164] Röper auszuladen! O Freund! es wird dir alles nehmen, was du dem fremden Elend oder der eignen Freude geben willst, nicht einmal den Mut wird es dir lassen, dein beschämtes Herz mit seinen Wunden an einem Freunde zu verbergen! – und wie soll es dann deinem Sohn ergehen? –

Und doch! – ich tadle dich nur vorher; aber nachher, wenn du dich einmal unglücklich gemacht durch Glücklich-Machen: so findest du Achtung in jedem guten Auge, Liebe an jeder guten Brust!

... Also vierzehn Tage nach Fenks Briefe, als mein Zögling schon achtzehn Jahre, aber noch ohne die Kadettenstelle war, saß bei meinem Prinzipal ein bureau d'esprit böheimischer Edelleute und hatte feurige Pfingst-Zungen und März-Bier. Ich hatte nichts, war aber mit drunter: ich konnt' es meinem guten Rittmeister nie abschlagen, sondern vermehrte, wenn nicht die Gesellschafter – man schätzet Menschen von einer gewissen zu großen Feinheit erst dann am meisten, wenn man von ihnen weg ist unter Menschen von einer gewissen Grobheit –, doch die Leute. Manche Menschen sind wie er Visiten-Preßknechte und können nicht genug Leute zusammenbitten, ohne zu wissen weswegen, ohne sie zu lieben; Taubstumme lüde Falkenberg ein. Es hat für die Leser Folgen, daß ich sagte: »Heute lässet sich Röper huldigen.« Falkenberg, der gern Böses von andern sprach und ihnen nichts als Gutes tat und der seinen abwesenden Erbfeinden, d.h. Geizigen, gern Erbsen auf den Weg streuete und diese doch wieder wegfegte, wenn jene fallen wollten, dieser war froh über meinen Gedanken und über seinen : »Wir sollten«, sagt' er, »ihm (Röper) zum Ärgernis heute alle hinreiten.« – In sechs Minuten saß das trinkende bureau d'esprit und der Hofmeister auf den Gäulen; Gustav nicht: er war für ein schöneres Schwärmen gemacht als für ein lautes. Daher verwickelte Gustavs inneres Leben mich oft bei seinem Vater, der äußeres forderte, in den verdrüßlichen und vergeblichen Versuch, daß ich ihm beibringen wollte, worin eigentlich der hohe Wert seines Sohnes läge – für einen Hofmeister, der auf Ehre hält, ist dergleichen zu fatal.

Wir sahen auf unsern Pferden Maußenbach, das vor seinem[165] adeligen Bojaren stand und ihm die Feudal-Krone auf seinen italienischen Kopf setzte. Neben dem gehuldigten Lehenherren stand sein Justiz-Departement, sein Akzis-Kollegium, seine geheime Landesregierung, sein Departement der auswärtigen Angelegenheiten – nämlich Herr Kolb, der Gerichthalter, der alle diese Kollegien vorstellte. Dieses Miniatur-Ministerium des Miniatur-Souveräns hatte auf einer Wiese – das konnten wir von weitem sehen – einen langen Brief in der Hand, woraus es den Leuten alles vorlas, was zu beschwören war; die hundert Hände der Eidgenossenschaft zogen sich dann durch die härtenden zwei Hände Röpers und Kolbes hindurch und versprachen, dem Edelmann gern zu gehorchen, falls er seines Orts versprechen wollte, zu befehlen.

Aber nach Freud' kommt Leid, nach Erbhuldigung ein bureau d'esprit ... Im achtzehnten Jahrhundert sind allerdings viele Menschen erschrocken und sehr, z.B. die Jesuiten, die Aristokraten, auch Voltaire und andre große Autores erschraken oft ziemlich – aber es erschrak doch keiner im ganzen aufgehellten Jahrhundert so als der Kommerzien-Agent, da er sah, was kam; da er sah 15 Menschenköpfe und 15 Roßköpfe zwischen einem Artillerietrain von Hunden oben über den Berg hinunterziehen, die sämtlich in seinem Schlosse nichts zu suchen hatten, aber zu finden genug. Da aber auch zweitens niemand im achtzehnten Jahrhundert seltner zu Hause war als er – er war es zwar, hockte aber hinter Spiegelglas-Fenstern wie hinter Brandmauer und Schanzkorb, weil sie ihm wie ein Gyges-Ring die Sichtbarkeit benahmen –, so hätt' er sich helfen und für so viele Säugetiere ebenso viele Meilen entfernt sein können; aber auf der Wiese wars nicht zu machen. Ein fröhlicher Mensch, und wär' es ein Geiziger, will Fröhliche machen: Röper erschrak – erstaunte – resignierte – und empfing uns freudiger, als wir errieten. Er blieb im Geben heute, weil er einmal im Geben war.

Denn seine Lehnleute, die heute den Verstand verschworen hatten, sollten ihn auch vertrinken; einige sauer erworbene und ebenso sauer schmeckende zwei Eimer hatt' er als Gefangne aus ihrem Burgverlies am Kröntage losgelassen – er hatte die Fässer[166] ihnen mit doppelter Kreide weniger angeschrieben als getünchet und leuteriert und Fleckkugeln von Kreidenerde so lange in Hängbettchen darein eingesenkt gehabt, daß das Gesöff fast am Ende zu gut war, um verschenkt zu werden. Der Filz sucht zu ersparen, sogar indem er verschenkt. Übrigens sprang er mit seinen Lehn-Untertanen zutraulicher und freigebiger um als mit uns geadelten Gästen; – »so handelt ein Mann stets, der keinen Adelstolz besitzt«, sagt der Rezensent; aber »so handelt der Knicker stets, dem geringere, aber silberhaltige Leute lieber sind als standmäßige nehmende Gäste und der einen eignen Bedienten über einen fremden Freund und über den Stand die Nutzbarkeit hinaufsetzt«, sag' ich. – Luise, die Kommerzien-Agentin von Röper, legte jeder Bier-Arche ihres Mannes noch eine kleine Schaluppe zu; seine Geschenke waren ihr allemal ein Vorwand, geheime Zusätze dazu zu machen. Nur befahl sie dem Dorfrichter, ein wachsames Auge darauf zu haben, daß ihr von der Bierhefe nichts verloren gehe. Die Natur hatte ihr eine freie liebende Seele gegeben; aber eben diese Liebe für ihren Mann ließ ihr von seinen Fehlern wenigstens den Schein.

Du treues Herz! Lasse mich einige Zeilen bei deiner ehelichen Uneigennützigkeit verweilen, die alle eigne Wünsche für Sünden und alle Wünsche ihres Mannes für Tugenden hält, und der kein Lob gefället als eines auf den, welchen du übertriffst! Warum bist du nicht einer Seele zugefallen, die dich nachahmt und kennt und belohnt? Warum waren dir für deine Aufopferungen, für deine Herzensrisse hienieden keine schmerzstillenden Tropfen als die beschieden, die deinetwegen aus den schönen Augen deiner Tochter fallen? – Ach du erinnerst mich an alle deine Leidens-Mitschwestern. – Ich weiß es zwar aus meiner Seelenlehre recht gut, ihr armen Weiber, daß euere Leiden nicht so groß sind, als ich mir sie denke, eben weil ich sie denke und nicht fühle, da der Blitz, der in der Ferne der Vorstellung zu einer Flammen-Schlange wird, in der Wirklichkeit nur ein Funke ist, der durch mehre Augenblicke schießet; aber kann sich ein Mann, ihr weiblichen Wesen, die Seelen-Schwielen und Brüche denken, die sein grober, von Waffen gehärteter Finger in euere weichen Nerven drücken[167] muß, da er nicht einmal so sanft mit euch umgeht, wie ihr mit ihm, oder er selber mit saftvollen glatten Raupen, die er nur mit dem ganzen Blatte, worauf sie liegen, wegzutragen wagt? ... Und vollends eine Luise und eine Beata! – Aber wäre Jean Paul nur euer Gerichthalter, wie ihm der Alte zugesagt, er wollt' euch trösten genug ....

Es ist aber auf den Alten schlecht zu bauen: schleicht er nicht in ganz Unterscheerau umher und voziert im voraus alle Advokaten zu seiner Gerichthalterei, um uns Rechtsfreunde durch die Hoffnung, unter ihm zu dienen, vom Entschlusse wegzubringen, gegen ihn zu dienen? – Inzwischen muß ers doch mit einem ehrlich meinen, der ich wohl bin.

Als die böheimische Ritterschaft und ich von der Wiese ins Schloß eintraten: so stieß sie und ich auf etwas sehr Schönes und auf etwas sehr Tolles. Das Tolle saß beim Schönen. Das Tolle hieß Oefel, das Schöne hieß Beata. Der Himmel sollte einem Autor eine Zeit geben, sie zu schildern, und eine Ewigkeit, sie zu lieben; Oefeln kann ich in drei Terzien ausmalen und auslieben. Es gereichte mir und ihr zur Ehre, daß sie in ihrem alten Klavier-Lehrer sogleich den Bekannten wiederfand; aber es gereichte mir zu keiner Freude, daß sie am Bekannten nichts Unbekanntes entdeckte und daß sie bei meinem Anblick sich nicht erinnerte, aus einem Kind ein Frauenzimmer geworden zu sein. – Es gibt ein Alter, wo man Schönen doch verzeiht, wenn sie uns auch nicht bemerken und nicht annehmen. O ich verzieh dir alles, und der größte Beweis ist der, daß ich davon spreche. – Der junge Jüngling bewundert und begehrt zugleich, der ältere Jüngling ist fähig, bloß zu bewundern. Beatens Empfindungen und Worte sind noch der blendend weiße und reine frische Schnee, wie sie vom Himmel gefallen sind: noch kein Fußtritt und kein Alter hat diesen Glanz beschmutzt. Sie wurde noch schöner, weil sie heute tätiger war als sonst und ihre schönen Schultern den Lasten der Mutter lieh; die blasse Mond-Aurora, die sonst auf ihren Wangen den ganzen Himmel weiß ließ, überfloß ihn mit einem Rosen-Widerschein; auch die fremde Freude, für die sie heute tätig war, gab ihr das erhöhte Kolorit, das sie sonst durch eigne verlor. – Die Mädchen[168] wissen nicht, wie sehr sie Geschäftigkeit verschönere, wie sehr an ihnen und den Taubenhälsen das Gefieder nur schillere und spiele, wenn sie sich bewegen, und wie sehr wir Männer den Raubtieren gleichen, die keine Beute haben wollen, welche festsitzt.

Ihre Mutter sagte mir freudig die Ursache, weswegen der Legationrat dasitze: er hatte Beaten eine Einladung von der Residentin von Bouse gebracht, auf ihr Landgut zu kommen, wo meine Schwester auch ist. Das neue Schloß Marienhof liegt eine halbe Stunde von der Stadt; am neuen hat Oefel das alte innen, das vielleicht durch geheime Türen mit jenem zusammenhängt. Er gab unhöflicherweise zu erraten, ohne sein feines Intrigieren – d.h. er machte, wie die Advokaten, über den schmalsten Bach eine Brücke statt eines Sprunges – wär' es hinkend gegangen. Unmöglich kann ein solcher eitler Narr von seinem Herzen einen Schiefer-Abdruck in einen so edlen Stein, als Beata ist, ausprägen. Wenn sie auch der Faselhans künftig alle Nachmittage im neuen Schlosse umlagert, wie er tun wird: so kann ich mich doch darauf verlassen – ja ich wollte dafür schwören. Ein Haselant seiner Größe kann zwar ein paar eckige begrasete Landfräulein (wie heute geschah) zu einem verliebten Erstaunen über seine Glockenpolypen-Drehungen, über seinen Mut, über seinen Verstand (d.h. Witz) und seine Unverschämtheit zwingen, statt Damen und Schönen bloß zu sagen Weiber – das kann er und mehr, sag' ich; aber von Beatens Herz werden ihn ewig alle ihre Tugenden trennen; sie wird neben seiner Liebe zur Ministerin seine zu ihr selber gar nicht sehen und nicht glauben; sie wird ihre Seele keinen Oefelschen empfindelnden Floskeln öffnen, die, wie das falsche Geld, bald zu groß sind, bald zu klein. – Sie wird vielmehr finden, mit einem ehrlichen Jean Paul sei mehr anzufangen; sie wird, hoff' ich, besagtem Paul die Ähnlichkeit, die er mit Oefel in einigen Vorzügen haben mag, gern verzeihen, da er ohne seine Fehler ist und mit einem treuen bescheidenen Herzen vor ihr steht, das kaum den Mut hat, ihr das feinste Goldblatt des Lobes leise aufzuhauchen, und welches schweigt, auch mißverstanden, und zurückweicht, auch ohne versucht zu haben ...... Sie wird in ihrem Urteile gerade so von den alten Landfräulein abweichen wie ich von den[169] jungen Landjunkern, die mit dasaßen. Denn Oefels Erscheinung nahm ihnen allen vorigen Witz und Verstand, und sein quecksilberner Anstand goß alle ihre Glieder mit Blei aus; sie zogen in einer Falkenbeize, wo ein solcher Vogel die weiblichen Herzen stieß, ihre plumpen Schwingen an sich und bewunderten vermöge der männlichen Aufrichtigkeit statt der weiblichen Reize seine – Hingegen Jean Paul blieb, wie er war, und ließ sich nichts anhaben.

Ich würde manchen deutschen Kreis auf die Vermutung einer heimlichen Eifersucht bringen, wenn ich gar nichts zum Lobe Oefels sagte: er versprach am nämlichen Nachmittag meinem Zögling einen großen Dienst. Er hielt sich nämlich, ob er gleich das alte Schloß neben der Residentin zur Miete hatte, nicht darin, sondern im Scheerauer Kadettenhause auf und rückte von Zimmer zu Zimmer, um – da ihm sein hoher Stand verbot, sich sonderbar zu kleiden – wenigstens sonderbar zu handeln; er wollte da Menschen studieren, um sie in Kupfer stechen zu lassen. Er setzte nämlich einen Roman als eine kurze Enzyklopädie für Erbprinzen und Kronhofmeister auf und schrieb auf den Titel »Der Großsultan« – Dieser Fenelon machte den Harem seines Telemachs zu einem Spiegelzimmer, das den ganzen weiblichen Scheerauer Hof widerspiegelte, sein Werk war ein Herbarium vivum, eine Flora von allem, was auf und am Scheerauer Throne wächset, vom Fürsten an bis, wenn er sich noch erinnert, zu mir. Wenns erscheint, verschlingen wirs alle, weil er uns selber darin verschlungen. Die Rezensenten werden nichts darin finden, sondern sagen: »Triviales Zeug!« – Da er nichts tat, was er nicht vorher und nachher aller Welt vortrompetete: so hatt' es sogar mein Rittmeister gehört, daß er beim Kadettengeneral so lange und so fein intrigiert hatte, bis er statt eines aufsehenden Offiziers die Zimmer des Kadettenschulhauses bewohnen und wechseln durfte; und so kam unser Fürst diesem Menschen-Naturforscher ebenso mit einer menschlichen Menagerie zu Hülfe, wie Alexander dem Aristoteles mit einer tierischen. Der Rittmeister trat also mit seiner siegenden Menschenfreundlichkeit zu ihm und bat ihn, sich für seinen Gustav beim Kadettengeneral geschickt zu verwenden, damit er einmal[170] unter dessen Fahne käme. Der Protektor Oefel sagte, nunmehr sei es schon so gut als richtig; er entzückte sich selber mit der Vorstellung, einen unter der Erde erzognen Sonderling zum Stubenkameraden und zum sitzenden Urbilde zu bekommen.

Die Strahlenbrechung zeigt Schiffern das Land allezeit um etliche hundert Meilen näher, als es liegt, und stärkt durch so einen unschuldigen Betrug sie mit Hoffnung und Genuß. Aber auch in der moralischen Welt ist die wohltätige Einrichtung, daß Fürsten und ihre Ministerien uns Bittsteller (so will Campe statt Supplikant hören) dadurch froh und munter erhalten, daß sie uns durch eine Augen-Täuschung die Hofstellen, Ämter, Gnaden, die wir haben wollen, allzeit um einige hundert Meilen oder Monate näher – wir können sie mit der Hand erlangen, denken wir – sehen lassen, als sie wirklich sind. Diese Täuschung der Annäherung ist auch alsdann nützlich und gewöhnlich, wenn die geistliche oder weltliche Bank, die den Sitzern auf der langen Expektantenbank näher gewiesen wird, am Ende gar bloß eine – Nebelbank ist.

»Der Kommerzien-Agent«, sagte unterwegs der Rittmeister zu mir, »ist doch kein so übler Mann, als sie ihn machen – und der Legationrat braucht nur vollends in die Jahre zu kommen.« –

Quelle:
Jean Paul: Die unsichtbare Loge, in: Jean Paul: Werke. Band 1, München 1970, S. 163-171.
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