An meinen Freund Hueck in Reval

Lieber Mäster Strussel!

Mäster Staff schüttelt Ihm herzlich die Hand, und tut ihm kund und zu wissen, ohne irgendetwas Verdächtiges beiseite zu flüstern, daß er Ihn und Sein liebes Weibchen, und alles was Ihm angehört, liebt und lieben wird, nah und fern, jetzt und immerdar, solange wir zusammen die Komödie spielen, es geschehe das auf unserer kleinen Bühne, oder auf dem großen Theater der Welt. Das habe ich Ihm einmal gedruckt versichern wollen, weil ich es Ihm jetzt nicht mündlich sagen kann. In Jahr und Tag, wills Gott! geschieht das auch wohl wieder. Und hiemit Gott befohlen! Wohl bekomme Ihm Sein Honigbier!


Karlsbad, den 1. Julius 1790.[129]


Quelle:
August von Kotzebue: Schauspiele. Frankfurt a.M. 1972, S. 129-130.
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