Elfte Scene.

[26] VORIGE UND RITTER zu Florinda.

Der Hoffnung Strahl, den du gegeben,

Leiht uns zu neuem Leben Muth!


Draußen erhebt sich ein immer mehr zunehmendes Getümmel, man hört Trompeten, Trommeln und Feldgeschrei der maurischen Krieger. Alle werden auf den Lärm aufmerksam und lauschen.


FLORINDA.

Was hör' ich!

ROLAND.

Die Signale der maurischen Krieger sind's.

FLORINDA.

Wehe, wenn man uns überraschte!

Sehen will ich, was es giebt.


Sie geht zur Pforte hinaus und kommt gleich darauf athemlos zurück.


Wir sind verrathen, der Zugang ist besetzt.


Die Ritter eilen rathlos hin und her, zum Fenster, ins Nebengemach.


ROLAND.

Verschließet schnell die Pforte!


Vergrößerter Lärm von außen mit anhaltendem Pochen.


ROLAND.

Dem ersten Angriff hält sie Stand.

– – O hätten wir nur Waffen!


Florinda, kaum ihrer mächtig und von Roland mit zarter Fürsorge umgeben, kommt bei dem Rufe: Waffen! wieder zu sich und steht auf.


FLORINDA zu den Rittern.

Hierher zu mir!


Sie weist auf eine Thür hinten links. Die Ritter stemmen sich dagegen, krachend fliegt sie auf, sie schleppen Waffen daraus hervor.


DIE RITTER im Hintergrunde.

Gefunden ist der Schatz.

Nr. 16. Zweites Finale.


Zunehmendes Getöse draußen, Feuerschein. Die Ritter kommen bewaffnet nach vorn.


FLORINDA UND ROLAND.

Euch / Uns führt des Himmels güt'ge Hand

DIE RITTER.

Im Kampf fürs theure Vaterland.

Das Schwert mit Macht zu schwingen

Im heil'gen Strafgericht,[26]

Die Frevler zu bezwingen

Ist hohe Ritterpflicht.

Wohlan zum Kampf!


Unter Krachen fliegt die Pforte auf; die Ritter schlagen die Eindringenden zurück; alle ab außer Florinda.


Quelle:
Franz Schubert: Fierrabras. Text von Josef Kugelwieser, Leipzig [o.J.], S. 26-27.
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