Der Fuchs und die Trauben

[59] Ein Fuchs aus der Gascogne oder Normandie,

Verhungernd fast, hat Trauben am Spalier erschaut.

Sie hingen hoch – doch ach, wie köstlich lockten sie

Mit ihrer reifen zartbehauchten Haut!

Das wär ein Mahl, wie’s unserm Burschen wohl behagte.

Doch unerreichbar hing die süße Traubenglut.

Drum rief er: »Pfui, wie grün! Die sind für Lumpen gut!«

Und war's nicht besser so, als daß er sich beklagte?

Quelle:
Lafontaine, Jean de: Fabeln. Berlin 1923, S. 59-60.
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