X.

1DJe selbige Weisheit behütet den / so am ersten gemacht / vnd alleine geschaffen ward / zum Vater der Welt / 2Vnd bracht jn aus seiner Sünde1 / Vnd gab jm krafft vber alles zu herrschen. Gen. 1.


3VOn welcher / da der Vngerechte abfiel durch seinen zorn / verdarb er von wegen des wütigen Brudermords. Gen. 4.


4VND als die Erden vmb desselbigen willen mit der Sindflut verderbet ward / Halff die Weisheit2 widerumb / vnd regierte den Gerechten durch ein geringe Holtz. Gen. 22; Gen. 6; Gen. 7; Gen. 8.


5DJeselbige / da die Heiden zu gleich im jrthum böslich lebeten / Fand sie den Gerechten / vnd erhielt jn vnstrefflich fur Gott / Vnd lies jn feste sein / wider das veterlich Hertze gegen den Son. Gen. 12.


6DJe selbige erlöset den Gerechten / Da die Gottlosen vmbkamen / da er floch fur dem Fewr / das vber die fünff Stedte fiel / 7Welcher verwüst Land rauchet noch / zum zeugnis der bosheit / sampt den Bewmen /so vnreiffe Früchte3 tragen / vnd der Saltzseulen / die da stehet zum gedechtnis der vngleubigen Seelen.8Denn die / so die Weisheit nicht achten / haben nicht allein den schaden / das sie das Gute nicht kennen /Sondern lassen auch ein Gedechtnis hinder sich den Lebendigen / das sie nicht mügen verborgen bleiben /in dem / darin sie jrre gangen sind. 9Aber die Weisheit errettet die aus aller mühe / so sich an sie halten. Gen. 19.


10DJe selbige leitet den Gerechten / so fur seines Bruders zorn flüchtig sein muste / stracksweges / vnd zeiget jm das reich Gottes / vnd gab jm zu erkennen was heilig ist / Vnd halff jm in seiner erbeit / das er wol zunam / vnd viel Guts an seiner erbeit gewan. 11Vnd war bey jm / da er vberforteilet ward / von denen / die jm gewalt theten. 12Vnd machet jn sicher fur denen / so jm nachstelleten. Vnd gab jm Sieg in starckem Kampff / Das er erfüre / wie Gottseligkeit4 mechtiger ist denn alle ding. Gen. 28; Gen. 32.


13DJe selbige verlies den verkaufften Gerechten nicht / Sondern behütet jn fur der sünde / Fuhr mit jm hinab in den Kercker / 14vnd in den banden verlies sie jn nicht. Bis das sie jm zubracht das Scepter des Königreichs / vnd Oberkeit vber die / so jm gewalt gethan hatten. Vnd machte die zu Lügener / die jn getadelt hatten / vnd gab jm ein ewige Herrligkeit. Gen. 37; Gen. 41.


15DJe selbige erlösete das heilige Volck / vnd vnstrefflichen samen / aus den Heiden / die sie plagten. 16Sie kam in die Seele des Dieners des HERRN /vnd widerstund der grausamen Königin durch Wunder vnd Zeichen. 17Sie belohnet den Heiligen jr erbeit / vnd leitet sie durch wünderliche wege / Vnd war jnen des Tages ein schirm / vnd des Nachts ein flamme / wie das Gestirn. 18Sie füret sie durchs Rotemeer / vnd leitet sie durch grosse Wasser. 19Aber jre Feinde erseufft sie / vnd diese zoch sie aus dem grunde der tieffen. 20Darumb namen die Gerechten raub von den Gottlosen / vnd preiseten deinen heiligen Namen HERR / vnd lobeten einmütiglich deine sieghafftige Hand. 21Denn die Weisheit öffnete der Stummen mund / vnd machet der Vnmündigen zungen beredt. Exo. 3; Exo. 7; Exo. 9; Exo. 14;Psal. 73; Exo. 15.


1 Durch das wort Gen. 3 Der Same sol dir den Kopff zutretten.

2 Das war Gottes wort vnd befelh die Archa zu bawen. (Zu gleich) Das ist / wo er hin kam / fand er Abgöttische böse Leute / wie Abrahams leben zeigt.

3 Sollen sein die Epffel am Todten meer / die auswendig schön / vnd inwendig asschen sind / Sörba genant.

4 Gottseligkeit ist glaube an das wort Gottes / oder an die Weisheit.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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